Session einer Kundin
Wir zeichnen, ich stelle Fragen.
Sie ist sofort getriggert und ich lasse ihrem Erzählen Lauf – wir zeichnen uns „ein“ mit Linien, um warm zu werden / a mit dem Thema, b mit dem Zeichnen.
Währen sie redet und erzählt dass sie sich mehr Struktur wünscht (da mir klar war, dass unter der Sichtbarkeit etwas anderes liegt, frage ich zu dem Thema Struktur) und sich chaotisch vorkommt. Wen sie bewundert, dass sie sich zerfasert vorkommt und nichts schafft. Sie sei überfordert. Auf mein Fragen kommt heraus dass dies ein altes Problem ist und schon lange da, seit Grundschule.. sie wisse nicht seit wann.
Jedenfalls verliere sie Zeit, weil sie sich selbst im Weg steht, keine Struktur hat.. sie sei einfach zu langsam, könne nichts entscheiden, alles was wichtig sei würde ihr Mann machen da sie es nicht könne. Sie sei einfach zu chaotisch, fange alles an und bringe nichts zu Ende.
Ich „bohre“ weiter .. das sei nicht Grundschule, noch älter, sie wisse nicht… es sei aber so dass man in der Schule und überall keine Fehler hätte machen dürfen. Alles musste immer ganz richtig sein. … bis wir zum Kindergarten kommen. Ich frage sie wo denn die Kleine gesehen hätte, dass man immer perfekt sein muss, dass alles stimmen muss und man keine Fehler machen dürfe. Wer hat ihr das gesagt? „Niemand“.
Ich frage ob sie es gesehen hat bei jemand in der Familie, der es auch so gemacht hat. Sie beginnt zu weinen und kann nicht mehr aufhören.. ist irritiert, dass dieses Thema so stark ist…sie schämt sich… das sei so stark dass sie es jetzt nicht bearbeiten könne. Ich beruhige sie, alles ist gut, ob sie denn weiter machen möchte… zeichnen oder nur reden..
Sie möchte zeichnen.. ich schlage vor jetzt zum Thema-Bild zu kommen (wo wir ja eigentlich längst sind ;-)) und ob sie vielleicht einen leichteren Einstieg möchte als das Chaos, die fehlende Struktur und Überforderung. Was sie glaubt was ihr helfen könne.
Sie sagt Erfolgserlebnisse im Außen… etwas schaffen, dass zeigt, dass sie strukturiert ist. Ich frage sie was denn im Außen dafür sorgen könnte dass es ihr innen besser geht. Sofort springt sie an, ja das sei ja verpönt im Außen zu suchen. Wir besprechen was es bedeutet.. ob verpönt das richtige Wort ist.. und ich frage ob Zufriendenheit denn etwas wäre, was sie sich wünscht … JA. Ob sie dann noch Struktur suchen müsse. Nein.
Woran also arbeiten wir?
Zufriedenheit sagt sie. Nein .. das sei doch eher Selbstakzeptanz.
Okay. Wir haben das „Ziel“ und wir fangen mit dem Bild an.
Sie ist selbst ein sehr kleiner Kreis. Die Akzeptanz SEHR gross. Sie fühlt sich klein und nichtig. Aber dann umkreisen wir und zeichnen Linien. Sie: „Das ist wie eine Umarmung, eine Lampe… jetzt fühlt es sich besser an.“
Wir machen weiter, es kommen Ressourcen dazu…
Die ganze Zeit findet sie ihre Zeichnung nicht so gelungen etc.. findet aber heraus, dass es um das Loslassen der inneren Widerstände geht, nicht gegen sich zu kämpfen. Ihre „Seminare“ helfen ihr dabei, ihr Netzwerk/Vorbilder, und die Ängste die aus den Vergleichen entstehen kann man auch als Ressource wandeln.. der Weg den die anderen hatten, war auch steinig.. jetzt ist sie daran die Schritte zu gehen… auch ihre Intution ist eine Ressource, nämlich auf sich zu hören und die daraus entstandene Erfahrung, nämlich dass es oft der Falsche Weg war wenn sie das gemacht hat, was andere gut fanden. Sie hat oft das Leben der anderen gelebt. Hier kann sie klar sehen, dass sie weiss was gut für sie ist, dass sie oft aber den anderen mehr Kompetenz zugesprochen hat.
Unter dem Ich entsteht ein Herz – ein Zeichen für sie, dass Selbstliebe entstehen muss, das diese sehr wichtig ist für ihre Selbstakzeptanz… das ganz sieht auch aus wie ein Ballon… ahh.. Leichtigkeit, trotz der Grösse!!
Fazit am Ende: Die Verwirrung / Überforderung entsteht, weil sie versucht Perfektion zu erreichen, in dem sie das Leben der anderen lebt. So versucht sie ja etwas – das NIE erreichbar sein wird, erstens Perfektion geht nicht, zweitens mit dem Leben der anderen wohlfühlen geht nicht. Sie versucht etwas zu leben, was nicht möglich ist, daher blockiert sie. Sie ist selbstverständlich überfordert damit etwas zu versuchen was nicht geht!
Daher auch keine Struktur, da sie zu viele Ideen von anderen in ihr Leben lässt!
Da entsteht Verwirrung, lauter Sachen zu denen sie keinen Bezug hat!
Sie ist jetzt erleichtert und erkennt, das IHRE EIGENEN Dinge sehr strukturiert sind, und sie alles hat, nur durch das Mangelgefühl, das sie sich permanent erschafft, keine Zufriedenheit herrschen kann. …
Sie wird später noch mehr Farbe oder anderes ins Bild bringen, jetzt erstmal ruhen lassen
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